Radtour zu den 7 Kapellen
Eine Gruppe der Radsportfreunde Bartholomä startete Ende September mit ihren E-Bikes bei sehr frischen Temperaturen zu einer ganz
besonderen Radtour. Ziel waren die
7 Kapellen der Siegfried-und-Elfriede-Denzel-Stiftung
im Landkreis Dillingen an der Donau.
Sieben namhafte Architekten beteiligten sich an diesem Projekt und hatten eine Bedingung zu erfüllen: Holz musste verarbeitet
werden.
Die erste Etappe führte durch die Wälder von Zang nach Heidenheim, der Brenz entlang bis Gundelfingen an der Donau. Bald
entdeckte die Gruppe an einem schönen Radweg die erste Kapelle des Architekten Hans Engel. Sie ist eine Nachbildung eines
römischen Tempels mit hochaufragenden Holzsäulen und Glaselementen. Auf dem Glas eingraviert finden sich Bibelsprüche, aber auch
philosophische Betrachtungen, die zum Nachdenken und Innehalten anregen. Das ganze Ensemble ist sehr schön in die natürliche
Umgebung eingebettet und erinnert an die römische Geschichte dieser Donauregion.
Nach einer kurzen Rast in Offingen führte der Weg über Gundremmingen und Glött durch den Naturpark Westliche Augsburger Wälder zu
einer Kaffeepause in Welden. Bei Emersacker grüßte die von Architekt Wilhelm Huber entworfene, ganz aus Holz gebaute Kapelle. Sie
ist geprägt von einem abgeschlossenen Innenraum, der durch ein blaues Glasfenster hoch oben in der Decke lichtdurchflutet wirkt.
In Wertingen endete der erste Tour-Tag. Dort konnten die Speicher und Akkus aufgefüllt und nach einer erholsamen Nacht im
Gasthof Hirsch die Tour am anderen Tag fortgesetzt werden.
In der Nähe von Oberthürheim an einer historischen Wegkreuzung befindet sich die von Christoph Mäckler geplante, ebenfalls aus
Holz gebaute Kapelle. Das hausartige Gebäude in gotischer Bauweise fügt sich in die Landschaft unter Kastanienbäumen zu einem
einzigartigen Ensemble der Ruhe ein.
Wenige Kilometer weiter kam die Gruppe bei Ludwigschwaige zur Kapelle von Alen Jasarewitsch. Sie gleicht zweier zum Gebet
gefalteter Hände, die hoch in den Himmel reichen.
Über die Donau, nach Tapfheim und Donaumünster führte der weitere Weg dem Flüsschen Kessel entlang nach Kesselostheim an den Rand
des Rieskraters. Dort ist die Kapelle der Staab-Architekten von einer steilen Anhöhe weithin sichtbar. Sie ist als Holzturm
gestaltet. Die einzelnen Holzlamellen fächern sich wie ein Flügelschlag zum Himmel auf.
An Bissingen vorbei, auf steilen Waldwegen durch den Liezheimer Forst, entdeckte die Gruppe bei Unterliezheim am Waldrand die aus
völlig natürlichen mächtigen Baumstämmen gestaltete Kapelle von John Pawson. Die Absicht des Erbauers war, dass die Besucher die
hölzerne Kapelle eher als einen Fundgegenstand und nicht als eine konventionelle Architekturarbeit entdecken.
Zur letzten der sieben Kapellen ging es über Finningen, Berg und Kloster Mödingen, unterbrochen von einer Mittagsrast in
Wittislingen nach Oberbechingen. Wieder an einem schönen Radweg gelegen entdeckten wir die siebte und letzte Kapelle, ein Werk
von Frank Lattke. Durch unterschiedliche Fassaden und Holzformen strahlt das Gebäude Bewegung aus. Im Inneren kommt man zur Ruhe.
Der Blick richtet sich auf das Kreuz im Licht.
Mit dem Kirchenlied „Großer Gott wir loben Dich“ verabschiedeten sich die Radsportfreunde von dieser beeindruckenden
Besichtigungsfahrt und traten den Heimweg nach Bartholomä über Nattheim, Schnaitheim und Zang an. Am Ende der erlebnisreichen und
spirituellen Tour zeigte der Tacho einen Kilometerstand von rund 200 an.
Die Mittwochsradler auf dem 7-Kapellen-Radweg am 21./22.09.2022

Start zum 7-Kapellen-Radweg am Bänkle

Unterwegs bei Zang

An der Kapelle Gundelfingen

An der Kapelle Emersacker

In der Kapelle Oberthürheim

An der Kapelle Ludwigschwaige

An der Kapelle Kesselostheim

An der Kapelle Unterliezheim

An der Kapelle Oberbechingen
Karin und Klaus Maier, geschrieben am 24.09.2022