RSF Bartholomä

Rennrad-Tour

Genussradeln in Südfrankreich vom 22.-30.06.2018

Sonntagsidee wurde umgesetzt


Gruppenbild am Mont Ventoux
Vor mehreren Jahren trafen sich zufällig drei Radsportfreunde auf ihrer sonntäglichen Tour. Man entschied sich zu einer Einkehr. Während der gemeinsamen Einkehr schmiedeten sie, nennen wir es mal in einer „Bierlaune“, Pläne für eine Radausfahrt nach Südfrankreich.
Letztendlich wurde dieser Plan nun Ende Juni in die Tat umgesetzt. Zwei Wohnmobile, ein PKW und sieben Radler machten sich auf den Weg via Lindau, Bregenz, Zürich, Basel, Genf, Grenoble nach Villard de Lans.
Villard de Lans liegt südlich von Grenoble im Naturpark Vercors, auf einer Höhe von über 900 m. Im Schatten der Seealpen, nördlich von Grenoble, und der Provence, welche im Süden direkt an den Naturpark anschließt, ist der Vercors ein nahezu von den Touristenströmen nicht beachtetes Gebiet.
Für Radfahrer bietet dieses Gebiet jedoch traumhafte, auch anspruchsvolle Touren an. Es führen mehrere kleine, in den Fels geschlagene und mit Galerien versehene Sträßchen von dem Hochplateau in das Rhonetal. Nahezu nach jeder Kurve ein neuer, beeindruckender Ausblick in das Rhonetal, die alpine Landschaft des Vercors oder in eine tiefe bizarre Schlucht.
In den ersten zwei Tagen radelten wir durch die Gorges de Bourne, Gorges du Nan, Combe Lavalle, den Col de la Bataille, Col de la Machine, Col de Carri sowie die schönen Ortschaften Pont-en-Royans und La Chapelle.
Am dritten Tag stand der Transfer, mit den Fahrzeugen und auf dem Fahrrad, nach Bedoin am Südaufstieg des mystischen Mont Ventoux auf dem Programm. Zunächst führte die Strecke in südliche Richtung durch den Vercors. Am südlichen Ende des Vercors bildet der Col de Rousset den Abschluss des Vercors. In rasender Abfahrt ging es von dort über mehrere Kilometer nach Die in die Provence. Während der Abfahrt spürten wir am immer wärmer werdenden Wind sowie der Vegetation, dass wir uns nun in der Provence befanden. Die ersten Weinberge und blühende Lavendelfelder flogen an uns vorbei. Zudem begleitete uns ab nun das Zirpen der Grillen. Zwischen Nyons und Vaison la Romain hatten wir dann auch zum ersten Mal freie Sicht auf den Mount Ventoux.
In den nächsten vier Tagen folgten dann tolle Tagesetappen um und auf den Mount Ventoux. Dabei wurden mehrere Schluchten, Gorges de la Nesque, Gorges de Murs, diverses Cols und die tollen Ortschaften Sault, Malaucene, Venasque und vor allem Gordes, eines der schönsten oder die schönste Ortschaft in Frankreich durchfahren. Insbesondere die schwierigste Auffahrt auf den Mont Ventoux war für alle sehr beeindruckend. In Bedoin und Malaucene treffen sich „verrückte“ Fahrradfahrer aus der ganzen Welt, um auf diesen alleine in der Provence stehenden 1.909 m hohen Berg zu fahren. Das Flair der Tour de France ist allgegenwärtig.
Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und wir mussten nach sieben tollen Radtagen die Heimfahrt wieder antreten. Im Vordergrund der Ausfahrt stand sicherlich das Radfahren. Jedoch blieben Landschaft und Kultur nicht außen vor. Auch die sich immer wieder spontan organisierte Selbstverpflegung, das gemeinsame Essen im Mobil-Home bzw. unter den Markisen der Wohnmobile und der dabei geführten tollen Gespräche hatte ihren eigenen Charme.
Ohne jegliche Stürze oder Pannen kehrten wir wieder in die Heimat zurück, gepaart mit der Erkenntnis, dass solch eine Ausfahrt, evtl. in eine andere Region, erklärtes Ziel sein muss.

Unterwegs im Vercors


In den Fels geschlagene Galerien


Aufstieg zum Mont Ventoux

Video "Frankreich 2018" (MPEG-4, 640x380p, 79,3 MB)
Video "Frankreich 2018"
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