RSF Bartholomä

Trainingslager

Im Frühjahr planen die Radsportfreunde Bartholomä ein mehrtägiges Trainingslager.

Trainingslager Cesenatico vom 03.-11.03.2000

Bartholomäer Radsportfreunde trainieren unter südlicher Sonne

Einwöchiges Trainingslager in Cesenatico, der Heimat des Radprofis Marco Pantani


Vor dem Hotel
Bereits zum vierten Mal verlegten die Bartholomäer Radsportfreunde ihr Trainingsquartier von der winterlichen Ostalb ins sonnige Italien. Das Ziel war, die im Wintertraining auf Rollen, dem Heimtrainer, beim Jogging oder mit anderen Sportarten erworbene Grundkondition durch ein einwöchiges Trainingslager zu festigen und auszubauen.
Ein 26-köpfiger Tross, dem sich auch Radler aus anderen Vereinen angeschlossen hatten, startete mit Bus und Radanhänger, um über Nacht die Alpen zu überqueren. Der Sonnenaufgang über der Adria am anderen Morgen und Frühtemperaturen im zweistelligen Bereich bestätigten die kühnsten Hoffnungen auf ideales Radelwetter. Deshalb bedurfte es keiner großen Motivationskünste der Expeditionsleiter, um die Radler sofort nach dem Frühstück zu einer Einrolltour zu bitten.
Die erste Etappe ist traditionsgemäß der Hafenstadt Ravenna gewidmet, in der fast mehr Fahrradfahrer als Autofahrer unterwegs sind. Ein Cappuccino auf der Piazza del Populo bei strahlendem Sonnenschein gehört ebenso zum Pflichtprogramm wie ein Besuch der Kulturdenkmäler Ravennas. Deshalb ließen es sich die Radsportfreunde nicht nehmen, das Grabmahl des Theoderich und die mit großartigen Mosaiken ausgestattete Kirche San Appolinaris in Classe zu besichtigen. Nach der Rückfahrt ins Hotel mit einem Schwenk ins Landesinnere lag die Kilometerausbeute am ersten Trainingstag knapp über 100.
Auch die Trainingsstrecke am zweiten Trainingstag führte auf flachem Terrain der Küste entlang nach Rimini und Cattolica. Vor allem die Straße auf den Steilklippen südlich von Cattolica hatte großen Eindruck auf die Radler hinterlassen.
Erst der dritte Trainingstag sollte die Pedaleure ins landschaftlich reizvolle Hinterland der Emiglia Romagna führen. Dabei wurden Höhen zwischen 400 und 500 Meter ü. d. M. überwunden. Das Highlight dieses Trainingstages war die Auffahrt nach St. Leo. Auf einem weithin sichtbaren, exponierten Felsen thront eine mächtige Festungsanlage. Mit einer großartigen Fernsicht auf die Adria und die Hügelketten des Apennin wurde der schweißtreibende Aufstieg belohnt.
Am folgenden Tag waren noch mehr Berge angesagt. Nach der Anfahrt durch den 20 km langen, flachen Küstenstreifen entlang des geschichtsträchtigen Flusses Rubicon wurde die erste Hügelkette vor dem Tal des Savio überwunden. Beim anschließenden Anstieg nach St. Agatha auf 800 m konnten die Teilnehmer dann ihre Bergqualitäten ausspielen.
Nach vier Trainingstagen verordneten die Verantwortlichen einen Ruhetag. Um die Strapazen der inzwischen knapp 500 absolvierten Kilometer zu vergessen, stand ein Tagesausflug in die Lagunenstadt Venedig auf dem Programm. Besonders die Schifffahrt auf dem Canale Grande und ein Stadtbummel vom Markusplatz über die Rialtobrücke zurück zum Busparkplatz boten eine willkommene Abwechslung und Entspannung für Muskeln und Geist.
Für den vorletzten Trainingstag war der Zwergstaat San Marino als Ziel gewählt worden. Die auf geplanten Umwegen erreichte Stadt liegt auf einem 630 m hohen Felsen, der auf Steilstrecken mit bis zu 20% Steigung bezwungen wurde. Die Pasta in der Mittagspause vor der Kulisse des Schlosses von San Marino schmeckten bei strahlendem Sonnenschein besonders gut.

Die sogenannte Königsetappe bildete den Abschluss der Trainingswoche. Bei der 150 km langen Rundfahrt musste erst der dichte Küstennebel überwunden werden. Danach nahmen sich die Radsportfreunde fünf der neun Hügel des bekannten Radmarathons "Nove Colli" vor. Auf absolut verkehrsarmen Straßen mit traumhaften Ausblicken auf die sich aneinanderreihenden Hügelketten mit der beginnenden Obstblüte zeigten die Radler erstaunliches Stehvermögen an den bis zu 5 km langen Anstiegen des Barbotto und Ciola.

Für die 2 Radlerinnen und 24 Radler endete damit eine Trainingswoche unter südlicher Sonne mit Temperaturen, die mehrfach über der 20 Grad-Marke lagen. Auf dem erreichten Trainingszustand kann nun für die bevorstehenden Aufgaben in dieser Saison, wie Alb-Extrem, Dolomitenmarathon und Ötztaler Marathon, aufgebaut werden.
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