RSF Bartholomä

Rennrad-/Mountainbike-Tour

Projekt "Donau 2007"

Von der Quelle in Donaueschingen bis zur Mündung ins Schwarze Meer vom 17.02.-13.06.2007
2.854 Kilometer mit dem Rad – auf 4 Abschnitten in 19 Tagen

Projekt "Donau 2007" – Donautagebuch - Teil 1
Donaueschingen – Wien (956 Kilometer, 2.535 Höhenmeter)

17.02.2007: Donaueschingen – Munderkingen (153 km; 755 Hm; 21,86 km/h; MTB) Karte
0 – 153 km


An der Donauquelle: Begleiter Franz, Max, Siggi, Klaus und Gastfahrer Bernd
Es geht los!
Über ein Jahr Planung endet mit dem Start zur ersten Etappe an der Donauquelle im Schlosshof derer zu Fürstenberg in Donaueschingen. Drei Radler, Max, Siggi und Klaus mit ihrem Begleitfahrer Franz starten bei frischen 2 Grad Celsius zur ersten Etappe Richtung Schwarzes Meer. Begleitet werden wir am ersten Tag von unserem Radsportfreund Bernd Gößele.
Es ist ein Abschnitt für die Augen und die Sinne. Eine Enttäuschung bei der Donauversickerung: die starken Regenfälle lassen die Donau über die Ufer treten, nicht vorstellbar, dass hier an 150 Tagen im Jahr das Bachbett trocken fallen soll.
Oft auf asphaltierten Wegen, aber auch langen Strecken auf Schotter begleitet der Donauradweg das junge Flüsschen. Ab Mühlheim gräbt sich die Donau in ein enges Felsental, das sich erst nach und nach vor Sigmaringen wieder öffnet. Burgen und Schlösser kleben wie Schwalbennester an den steilen Felsen. Die großen Klöster Beuron und Obermarchtal zeugen von der früheren Macht und dem Reichtum der Benediktiner und Prämonstratenser.
Immer wieder müssen wir vom Fahrradweg abweichen, weil die Donau Hochwasser führt und die Wege überschwemmt sind. Wer denkt, dass es immer bergab geht, sieht sich schnell eines Besseren belehrt. Steile Rampen mit bis zu 20 % Steigung summieren sich letztendlich auf über 750 Höhenmeter. Trotzdem halten sich alle sehr gut und mit einem guten Mountainbikeschnitt von fast 22 km/h erreichen wir das Rössle in Munderkingen und beschließen den Tag mit einem guten Essen.
Franz bringt uns danach sicher wieder nach Bartholomä zurück, obwohl ihm sein VW-Bus wegen eines Defektes an der Antriebswelle etwas Sorgen macht.
Ein gelungener Auftakt für unsere weitere Reise!

Klaus, Siggi und Max "on tour"

16.03.2007: Munderkingen – Stepperg bei Neuburg (170 km; 440 Hm; 23,72 km/h; MTB) Karte
153 – 323 km


Max, Siggi und Klaus beim Start in Munderkingen
Die Sonne lacht!
Dieses Wochenende starten wir in Munderkingen und wollen in zwei Tagen Regensburg erreichen. Zunächst verläuft der Radweg wiederum auf schönen Wegen entlang der Donau und führt uns immer wieder durch kleine Städte und verträumte Dörfer bis wir uns der Industrielandschaft vor Ulm nähern.
Beim Anblick eines großen Industriekamins in der Ferne fragt Max:
"Isch des des Ulmer Münschdr? ..., des ko net sei, des raucht ja."
Siggi: "Vielleicht grillat se do oba."
An der Stadtmauer in Ulm an der Donau, allen Radsportfreunden aus vielen Touren als erster Rastplatz wohl bekannt, füllen wir die Speicher für den nächsten Teil unserer Tagesetappe auf. Es geht weiter durch den wunderschönen Donauwald auf lauschigen Waldwegen bis Günzburg. In Offingen überqueren wir die Donau auf die Nordseite und entlang der Eisenbahnlinie an schönen Naturbadeseen vorbei erreichen wir Dillingen mit seiner wunderschönen Innenstadt und dem herrlichen Schloss.
Nun verlässt der Radweg die Donau zuerst nach Süden und erreicht erst wieder in Donauwörth bei der Wörnitzmündung unseren Wegbegleiter für die nächsten 2.500 km.
Nun folgt der abwechslungsreichste Teil unserer heutigen Tour mit leichten Anstiegen und schönen Aussichten auf die Donauebene bis wir bei tollem Rückenwind unser Quartier im gastfreundlichen Haus Kimmerling in Stepperg erreichen. Bei gutem Essen und netten Gesprächen mit den Gästen, die sehr an unserem Vorhaben interessiert sind, und einem guten Bier endet der erste Tag.

Klaus, Max und Siggi bei der Rast in Ulm


Siggi und Max im Donauwald vor Leipheim

17.03.2007: Stepperg – Regensburg (130 km; 400 Hm; 22,94 km/h; MTB) Karte
323 – 453 km


Siggi und Max am Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg
Voller Erwartung starten wir nach einem guten Frühstück gleich mit ein paar Höhenmetern zum Warmfahren Richtung Neuburg. Nun passieren wir ständig Bauwerke der alten Monarchie und lassen uns durch den Englischen Garten zum Jagdschloss Grünau und weiter durch fast endlose Wälder nach Ingolstadt leiten. Ab hier verläuft der Radweg oft auf dem Donaudamm und bringt uns mit einem ordentlichen Rückenwind schnell zum Kloster Weltenburg. Leider ist die Fährsaison durch die Donauenge noch nicht eröffnet, so dass wir uns ganz einem Weißwurstfrühstück mit frischen Brezeln und einem dunklen Klosterbier widmen. Nun müssen wir noch gut 100 Höhenmeter auf der Straße machen und dann geht es beschwingt hinab nach Kelheim.
Die Sonne hat sich den ganzen Tag noch nicht blicken lassen, da der Wind aber fast beständig von hinten bläst, ist es trotzdem angenehm zu fahren. Max übernimmt nun die Spitze und in seinem Windschatten geht es im D-Zug-Tempo nach Regensburg. Diese herrliche Stadt begeistert uns mit Ihren Bauwerken und einem guten Kuchen, bevor wir mit einer gemütlichen Zugfahrt den Heimweg antreten.
Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Etappe, die uns über 480 km nach Wien bringt.

Max und Klaus am Ortsschild von Regensburg

04.05.2007: Regensburg – Aschach/Österreich (218 km; 500 Hm; 24,22 km/h; Rennrad) Karte
453 – 671 km


Klaus, Siggi und Max auf der steinernen Brücke in Regensburg
Und wieder sind wir vom Wettergott begünstigt, auch wenn er uns das ganze Wochenende den Wind entgegenbläst. Dieses Wochenende wollen wir schnell von Regensburg nach Wien kommen und sind deshalb mit den Rennrädern unterwegs. Unspektakulär verläuft der Radweg vorbei an der Walhalla bis Passau. Dort legen wir nach 150 km eine Kaffeepause ein und genießen die schöne Stadtsilhouette von der Landzunge am Dreiflüsseeck.
Ab Passau hinein nach Österreich gewinnt die Landschaft deutlich an Reizen und obwohl es schon spät ist, macht uns der letzte Teil auf traumhaften Radwegen richtig Spaß. Dann plötzlich ein großer Schreck. Der Radweg endet, nur mit der Fähre kann man das Donauufer wechseln, der Fährbetrieb ist eingestellt. Ein freundlicher Anlieger hilft uns aus der Patsche und setzt uns über die Donau.
Nun müssen wir uns dringend um eine Unterkunft kümmern, die Nacht bricht herein. Noch 25 km bis Aschach und bereits 19.45 Uhr. Jetzt heißt es nochmals Gas geben, was unser Max übernimmt und den "Donaudampfer" mit einem lockeren 30-er Schnitt zum schönen und freundlichen Gasthof Sonne führt.

Max und Klaus am Dreiflusseck in Passau


Siggi und Max am Grenzübergang nach Österreich

05.05.2007: Aschach – Zwentendorf (222 km; 280 Hm; 24,5 km/h; Rennrad) Karte
671 – 893 km


Die "Donaudampfer" Siggi, Klaus und Max am Kloster Melk
Heute wollten wir möglichst nahe an Wien heranfahren und starten bei bewölktem Himmel ohne Gegenwind.
Als hätte der Wind nur auf uns gewartet, beginnt er nach wenigen Minuten zu blasen, noch stärker als gestern und immer von vorne. Trotzdem freuen wir uns auf diesen Tag, der uns an Linz vorbeiführt und uns zur ältesten österreichischen Stadt Enns bringt, wo wir uns nach einer Hafenrundfahrt vorbei an Mauthausen am Südufer der Donau rasch Grein nähern.
Der Radweg ist ein Genuss, die Landschaft wird wechselvoller und viele Burgen und Schlösser grüßen uns von den Höhenzügen rechts und links der Donau.
Heute mussten wir eine Falschfahrerstrafe einführen. Bei 5-maligem Überfahren von Hinweisschildern war eine Runde Weißwein fällig. Unangefochten gewann Max diese Wertung.
Dann taucht in der Ferne plötzlich das imposante Gebäude des Benediktinerstiftes Melk auf und vor dieser Kulisse sammeln wir Kräfte für den letzten Abschnitt durch die herrliche Wachau. Weinfeste in jedem der verträumten Orte wollen uns am liebsten hier übernachten lassen, aber willensstark radeln wir über das Donaukraftwerk Altenwörth nach Zwentendorf, wo uns begeisterte Anwohner mit einem kühlen Bier die letzten Kilometer versüßen.
Der Besuch in einem Heurigenlokal, eine Besenwirtschaft durch einen "Buschen" vor dem Haus gekennzeichnet, ist der Höhepunkt des heutigen Tages.

Siggi und Max in der Wachau

06.05.2007: Zwentendorf – Wien (63 km; 160 Hm; 23,0 km/h; Rennrad) Karte
893 – 956 km


Siggi, Max und Klaus haben die Stadtgrenze von Wien erreicht
Ein Sommerregen, der erste nach vielen Wochen, kann unsere Vorfreude auf Wien nicht trüben. Und so geht es entspannt an Burg Greifenstein vorbei in die dichter besiedelten Vororte von Wien und von Radwegen werden wir durch den dichten Verkehr dieser schönen Großstadt gut zum Westbahnhof geleitet.
Bevor wir die Rückreise nach Regensburg antreten, lässt ein jeder nochmals die Höhepunkte dieser Etappe aufleben und zufrieden freuen wir uns nun auf den letzten großen Abschnitt unserer Reise, der uns Ende Mai in drei Wochen am Stück von Wien die restlichen 2.200 km ans Schwarze Meer zur Donaumündung führen soll.

Max bei der Korrespondenz im Wiener Westbahnhof

Fortsetzung …

im Teil 2 des Donautagebuchs vom 25.05.-13.06.2007
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