RSF Bartholomä

Etappenfahrten

Zu Beginn der Sommerferien starten die Radsportfreunde Bartholomä zu einer mehrtägigen Etappenfahrt.

Etappenfahrt 2004 "Casola Valsenio" vom 29.07.-03.08.2004

Völkerverständigung auf Rädern – Radsportfreunde Bartholomä in vier Tagen nach Casola Valsenio


Zielfoto vor dem Rathaus in Casola Valsenio
Mehr als ein Jahr nach Austausch der Partnerschaftsurkunden zwischen Bartholomä und der italienischen Gemeinde Casola Valsenio machten sich 4 Radlerinnen und 32 Radler auf den Weg an den Fuß des Appennin. Die Ankunft in der "Kräuterhauptstadt" Italiens löste grenzenloses Staunen bei den italienischen Radsportfreunden aus, während sich die erschöpften Radler vor Freude und Stolz in den Armen lagen.

In vier Tagen hatten sie eine unglaubliche Leistung vollbracht: Nahezu 900 km und 9.000 Höhenmeter wurden überwunden. Vorausgegangen sind konsequentes Training, eine durchdachte Logistik, ein funktionierendes Service- und Verpflegungsteam sowie Teamgeist. Dazu wurde die RSF-Mannschaft in drei Gruppen eingeteilt, die auf Sichtweite fuhren. Aufgabe der dritten Gruppe war es, keinen "hinten herausfallen zu lassen" und bei Pannen wieder ans Feld heranzufahren. Außerdem wurden die Positionen ständig durchgewechselt, damit niemand zu lange im Wind fahren musste.

Das Profil der Strecke war am ersten Tag wellig, auf den folgenden beiden Etappen hatte es Tour-de-France-Format und am vierten Tag absolut flach durch die Po-Ebene. Am meisten beeindruckte die Strecke von Ulm nach Bregenz auf Radwegen und Nebenstraßen, die nur für den landwirtschaftlichen Verkehr zugelassen sind. Als Lieblingspass kürten die RSF-ler den Gavia, der mit moderaten Steigungen von Bormio (1.217 m) auf 2.621 m führt. Wenig Begeisterung löste die ca. 200 km lange Tour durch die Po-Ebene bei Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad aus.

In Lugo, einer Stadt zwischen Bologna und Ravenna, warteten etwa 10 Radler aus Casola Valsenio, um die RSF-Truppe auf ausgewählten Nebenstraßen die letzten 35 km nach Casola zu begleiten. Auch Bürgermeister Giorgio Sagrini begrüßte die Bartholomäer in Lugo persönlich. Als sich die italienischen Begleiter etwa zwei Kilometer vor Casola zurück fielen ließen, spürte jeder, dass etwas besonderes kommen sollte. Mit südländischer Begeisterung hatten zahlreiche Bürger aus Casola eine Tour-de-France-ähnliche Zielankunft vor dem Rathaus geschaffen. Das Peloton rollte nun geschlossen ein, wobei die Musikkapelle aus Casola die deutsche Hymne spielte. Jetzt waren alle kleineren und größeren Wehwehchen vergessen: Freude, Erleichterung und Stolz strahlte aus den Radlergesichtern.

Der Tag danach galt der aktiven Erholung. Die italienischen Radler servierten den Bartholomäern ihre Lieblingstrainingsstrecke über 90 km durch Riolo Terme und Brisighella zu einer Passhöhe, die knapp über 1.000 m ü.d.M. lag und nur noch 40 km von Florenz entfernt war. Ein Teil dieser Strecke war letztes Jahr Teil des Giro d'Italia. Es zeigte sich, dass auch die Italiener starke Bergfahrer in ihren Reihen haben.

An beiden Abenden hatte das Partnerschaftskomitee tolle Feste mit wohlschmeckenden Essen organisiert. Eine Dixieband und gelungene Tanzdarbietungen heizten die Stimmung zusätzlich auf. Bürgermeister Sagrini bedankte sich bei den Bartholomäern für den zweiten Besuch in Casola mit einer großen Mannschaft. Auch der Vertreter der Radler aus Casola, Gianni Poletti, zeigte Respekt vor der Leistung der Radler und versprach, nächstes Jahr auch mit einer Radlergruppe nach Bartholomä zu kommen. Allerdings könne er nicht versprechen, ob sie das auch in vier Tagen schaffen. RSF-Vorsitzender Erich Krieg dankte im Namen seiner insgesamt 58-köpfigen Delegation für den grandiosen Empfang, die überwältigende Gastfreundschaft und das gemeinsame harmonische Radeln in der herrlichen Landschaft von Casola Valsenio. Nachdem er Geschenke an die Verantwortlichen der Partnergemeinde überreicht hatte, trug der Bartholomäer Radlerchor ein Lied vor, das die Freundschaft zwischen den Menschen zum Ausdruck brachte.

Donnerstag, 29.07.2004 (235 km, 950 Höhenmeter) Karte

Erster Sommerferientag in Baden-Württemberg, 5 Uhr morgens, tausende Lehrer und Schüler können endlich ausschlafen, aber 36 Radsportfreundinnen und –freunde aus Bartholomä stehen in den Startlöchern und warten auf den Start.
5.15 Uhr: Endlich hell genug, um zur bislang größten Tour in der Geschichte der Radsportfreunde aufzubrechen, von Bartholomä zur Partnergemeinde Casola Valsenio; direkter Weg: 750 km, auf dem Rad: 960 km.
Bilanz der ersten Etappe: 235 km, traumhaftes Wetter dank Hoch Erich mit Sonne pur und Rückenwind, ständig das Panorama der zu überwindenden Alpen vor Augen, reizende Städte wie Bad Wurzach, Kisslegg und Wangen erkundet, Kaffeekränzchen in Bregenz und um 17 Uhr Ankunft in Feldkirch, alle Radler in bester Verfassung und in Erwartung der ersten Alpenetappe.

In Bregenz am Bodensee

Freitag, 30.07.2004 (195 km, 4.140 Höhenmeter) Karte

Mit drei happigen Pässen hatten sich die Bartholomäer am zweiten Tag ihrer Italientour viel vorgenommen. Während der Flüela (2.383 m), der Ofenpass (2.149 m) und der Umbrail (2.501 m) berechenbar und bekannt waren, bereitete die Anfahrt von Feldkirch dem Rhein entlang und vor allem die Auffahrt nach Davos begleitet von nicht enden wollenden Auto- und LKW-Schlangen mehr Mühe als erwartet. Speziell die passähnliche Strecke zwischen den Nobelskiorten Klosters und Davos war alles andere als ein Vergnügen. Ideales Radlerwetter sorgte aber dafür, dass die Stimmung in der Truppe nicht absackte.
Nach ca. 10 Stunden im Sattel waren 4.100 Höhenmeter überwunden und das Ziel Bormio erreicht. Imposante Blicke auf die Berggipfel in Graubünden, im Engadin und des Ortlermassivs entschädigte für die Schinderei an den Pässen.
Auf der nächsten Etappe sollen Gavia- und Tonalepass überwunden und am Abend das Ziel in der Nähe des Gardasees erreicht werden.

Abfahrt vom Umbrailpass nach Bormio

Samstag, 31.07.2004 (240 km, 4.130 Höhenmeter) Karte

Nach den spürbaren Strapazen des Vortages gingen die Bartholomäer Radler doch wieder frisch an den Start zur dritten Etappe. Von Bormio aus fuhren die Bartholomäer direkt zum Dach der Tour, den Gaviapass auf 2.621 m Höhe. Zunächst sanft ansteigend beginnt nach der Ortschaft S. Caterina der landschaftlich beeindruckendste Teil des Passes. Die Passhöhe am Lago Bianco war nach 28 km und ca. 1.400 Höhenmetern bereits um 9 Uhr erreicht. Ein grandioser Blick auf die Gletscher der Presanellogruppe ließ alle Wehwehchen vergessen.
Nach einer rasanten Abfahrt wurde sofort der relativ angenehme Tonalepass (1.884 m) überwunden. Leider waren jetzt wieder zahlreiche Auto- und Motorradfahrer auf der Strecke. Letztes großes Hindernis auf dem Weg in den Süden war die Passstraße nach Madonna di Campiglio, dem Nobelskiort der Italiener am Fuß der Brenta. Was jetzt kam, war Genuss pur: Vorbei am Tennosee ließen die RSFler ihre Drahtesel nach Riva, der nördlichen Metropole am Gardasee rollen. Nach 600 km und 9.000 Höhenmetern war das dritte Etappenziel ohne Unfall erreicht.

Am Gaviapass

Sonntag, 01.08.2004 (225 km, 350 Höhenmeter) Karte

Hitzeschlacht in der Po-Ebene. Sonntag, 1.8.2004, 16:10 Uhr: 36 Mitglieder der RSF Bartholomä treffen sich am Fuß des Appenin und radeln gemeinsam die letzten 40 km in die Partnergemeinde Casola Valsenio. Bürgermeister Giorgio Sagrini begrüßte die Bartholomäer persönlich. Nach ziemlich genau 900 km und 9.000 Höhenmetern hatten die tapferen Ostälbler nicht nur fünf hartnäckige Alpenpässe überquert sondern auch die Gluthitze der Po-Ebene überstanden.
Trotz der großen Anzahl der Radler verliefen alle vier Etappen ohne größere Komplikationen. Entscheidend für das Gelingen dieser Aktion trug der bekannt gute Teamgeist der Bartholomäer bei. Insbesondere das Verpflegungsteam sorgte dafür, dass verbrannte Energien sofort wieder ersetzt wurden. Mit einem stürmischen Empfang wurden die Bartholomäer Radler in Casola von der Musikkapelle mit der Nationalhymne und rauschendem Beifall begrüßt.

Abfahrt in Lugo mit unseren italienischen Freunden

Montag, 02.08.2004 (100 km, 1.380 Höhenmeter) Karte

Von unseren italienischen Freunden wird "entspanntes Ausradeln" organisiert.

Blick hinunter ins Tal

Dienstag, 03.08.2004

Bus und Fahrradanhänger bringen uns wieder zurück auf die Schwäbische Alb.

Die Radsportfreunde Bartholomä bedanken sich
beim Autohaus Bruno Widmann für die Unterstützung.

(Pass-)Bilder


Kißlegg


Flüela-Pass (2.383 m)


Ofen-Pass (2.149 m)


Umbrail-Pass (2.501 m) mit Blick aufs Stilfser Joch


Anfahrt zum Gardasee

Höhenprofile


Gesamt-Höhenprofil


Donnerstag, 29. Juli


Freitag, 30. Juli


Samstag, 31. Juli


Sonntag, 1. August


Montag, 2. August
Profile erstellt mit: CicloSport CC HAC4 und CicloControl/CicloTour

Karte

Tourenverlauf (995 km, 10.950 Höhenmeter)

Donnerstag, 29.07.2004, 5:00 Uhr bei Siggi (235 km, 950 Höhenmeter):
1. Etappe (60 km):
Bartholomä – Steinheim – Heidenheim – Herbrechtingen – Bissingen – Öllingen – Langenau – Elchingen – Thalfingen – Ulm
2. Etappe (55 km):
Ulm – Gögglingen – Donaustetten – Dellmensingen – Stetten – Achstetten – Burgrieden – Rot – Orsenhausen – Großschafhausen – Schwendi – Waltenbühl – Niedernzell(Radweg am Ortsende rechts) – Gutenzell – Edelbeuren – Eichenberg – Mettenberg – Rot an der Rot
3. Etappe (50 km):
Rot – Spindelwag – Wirrenweiler – Ellwangen – Dietmanns – Albers – Bad Wurzach – Arnach – Rahmhaus – Weitershofen – Kißlegg – Sommersried – Allewinden – Saamen – Wangen
4. Etappe (30 km):
Wangen – Lindauradweg über Elitz – Obermooweiler – Untermooweiler – Degetsweiler – Volklings – Stockenweiler – Hergensweiler – Thumen – Hang – Zech(Leiblachtal) – Lochau – Bregenz
5. Etappe (40 km):
Bregenz – Hard – Höchst – Lustenau – Hohenems – Götzis – Meiningen – Feldkirch-Gisingen
Freitag, 30.07.2004, 6:30 Uhr (195 km, 4.140 Höhenmeter):
1. Etappe (70 km):
Feldkirch – Rheindamm bis Landquart – Schiers – Buchen – Luzein – Saas – Mezzaselva – Klosters – Wolfgang – Davos
2. Etappe (55 km):
Davos – Flüelapass (2.383 m) – Susch – Zernez
3. Etappe (30 km):
Zernez – Ofenpass (2.149 m) – Tschierv – Fuldera – Valchava – St. Maria im Münstertal
4. Etappe (40 km):
St. Maria im Münstertal – Umbrailpass (2.501 m) – Bormio
Samstag, 31.07.2004, 6:30 Uhr (240 km, 4.130 Höhenmeter):
1. Etappe (55 km):
Bormio – Gaviapass (2.621 m) – Ponte di Legno
2. Etappe (50 km):
Ponte di Legno – Passo di Tonale (1.883 m) – Vermiglio – Fucine – Pellizano – Mezzana – Dimaro – Folgarida – Campo C. Magno – Madonna di Campiglio
3. Etappe (75 km):
Madonna di Campiglio – S. Antonio di Mavignola – Carisolo – Pinzolo – Giustina – Strembo – Spiazzo – Vigo Rendena – Villa Rendena – Tione di Trenta – Ponte Arche – Ballino – Tenno – Riva di Garda
4. Etappe (60 km):
Riva di Garda – Torbole – Malcesine – Castelletto – Torri – Garda – Bardolino – Lazise – Pastrengo – Bussolengo
Sonntag, 01.08.2004, 6:30 Uhr (225 km, 350 Höhenmeter):
1. Etappe (15 km):
BussolengoVerona
2. Etappe (65 km):
Verona – Buttapietra – Isola – Nogara – Ostiglia – Poggio Rusco
3. Etappe (45 km):
Poggio Rusco – Pilastri – Burana – Bondeno – Vigarano – Ferrara
4. Etappe (60 km):
Ferrara – Gaibana – S. Nicolo – Consandola – Argenta – S. Biagio – Lavezzola – S. Agata – Lugo
5. Etappe (40 km):
Lugo – Barbiano – Felisio – Castel Bolognese – Riolo Terme – Casola Valsenio
Montag, 02.08.2004, 9:00 Uhr (100 km, 1.380 Höhenmeter):
Rundfahrt mit unserem Partnerclub aus Casola Valsenio:
Casola Valsenio – Riolo Terme – Brisighella – S. Martino – Marradi – Crespino – Col di Casaglia – Palazzuolo – Castagno – Casola Valsenio
Dienstag, 03.08.2004, 8:00 Uhr:
Rückfahrt mit dem Bus
Kleiderordnung:
29.07.2004: Alb-Extrem 2004
30.07.2004: Jeder mit seinem schönsten Trikot
31.07.2004: Alb-Extrem 2003
01.08.2004: Vereinstrikot neu
02.08.2004: Alb-Extrem 2002 oder Vereinstrikot neu
03.08.2004: Leger
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