RSF Bartholomä

Etappenfahrten

Zu Beginn der Sommerferien starten die Radsportfreunde Bartholomä zu einer mehrtägigen Etappenfahrt.

Pässefahrt 2009 "Rund um Andermatt" vom 30.07.-04.08.2009


Am Sustenpass (2.224 m)
Eine Gruppe der Radsportfreunde Barthomlomä kehrte am Dienstagabend nach einem einwöchigen Aufenthalt in der Zentralschweiz wohl behalten zurück. Insgesamt 26 RSF’ler befanden sich in der Zeit zwischen dem 30.07. – 04.08.2009 in Andermatt/Schweiz zum Radfahren ( Karte).

Nachdem die Verantwortlichen der Radsportfreunde beschlossen hatten, die diesjährige Sommerausfahrt, entgegen der bisherigen Gepflogenheiten als Etappenfahrt, mit einem festen Ausgangsort zu veranstalten war relativ schnell klar, dass dieser Ort Andermatt in der Zentralschweiz sein sollte. Von Andermatt aus ist es möglich die schönsten, längsten, aber auch schwierigsten Alpenpässe der Schweiz, auf relativ überschaubarem Raum zu erradeln.

Um dies letztendlich umsetzen zu können war klar, dass sowohl von den Teilnehmern als auch dem Material Höchstleistungen abverlangt würden. Entsprechend vorbereitet brachen die RSF’ler am ersten Ferientag mit dem Bus in Richtung Andermatt auf. Die Fahrt führt über Bregenz, Sargans, vorbei am Walen-, Zürich-, und Ausläufern des Vierwaldstättersees hinauf auf das 1.440 m hoch gelegene Andermatt. Im Gepäck befanden sich nicht nur die sommerlichen Trikots, sondern auch warme Kleidung, da mit einem Wetterumsturz im Hochgebirge stets gerechnet werden muss.

Nachdem die Rennräder abgeladen und das Hotel bezogen war stand eine Einrollrunde auf dem Programm. Diese führte die Gruppe von Andermatt auf den St. Gotthardpass (2.109 m Karte) und über Realp zurück nach Andermatt.

Einrollen am Gotthardpass (2.109 m)
Die erste Tagesetappe hatte es dann schon in sich. Von Andermatt aus ging es zunächst bergab nach Wassen, bevor ein 18 km langer Anstieg auf den 2.224 m hohen Sustenpass ( Karte) folgte, welcher bis kurz unter dem Scheitelpunkt im Nebel absolviert wurde. Nachdem es aufgerissen hatte genossen wir den herrlichen Ausblick von der Passhöhe. Einer rasanten Abfahrt nach Innertkirchen folgte von dort die knapp 27 km lange Auffahrt auf den Grimselpass (2.165 m Karte). In der Mitte des Grimselpasses riss bei einem Teilnehmer die Kette. Dieser Defekt konnte, nachdem der Radler samt Velo von einem freundlichen schweizer Ehepaar mit in ihrem Auto auf den Pass genommen wurde, fachmännisch repariert werden. Vom Grimselpass aus hatten wir einen herrlichen Ausblick auf die Serpentinen, welche wir in rasender Abfahrt nach Gletsch hinter uns lassen würden. Zudem konnten wir bereits die unzähligen Serpentinen bewundern, welche von Gletsch hinauf auf den Furkapass (2.436 m Karte) führten – vorbei am deutlich geschrumpften Rhonetalgletscher – und von uns noch bewältigt werden mussten.

Gipfelbild am Furkapass (2.431 m)
Die zweite Tagesetappe führte über die Ostroute auf den Furkapass (2.436 m Karte). Von dort erfolgte die Abfahrt vorbei an Gletsch - dort dampfte eine alte, liebevoll restaurierte Lokomotive - hinab ins Wallis mit seinen typischen Holzhäusern nach Ulrichen. Von Ulrichen aus ging es den wohl schwersten Pass unseres Aufenthaltes hinauf auf den Nufenen (2.478 m Karte), welcher auch das Dach unserer Ausfahrt war. Hierbei mussten insgesamt 1.131 Höhenmeter mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,2% überwunden werden. Eine rasende Abfahrt führte uns ins Tessin, der italienischen Schweiz, nach Airolo ( Karte). Von dort aus musste dann noch von der Südseite aus der St. Gotthardpass (2.109 m Karte) erklommen werden, um zurück nach Andermatt zu gelangen. Hierbei wurde von einigen Gruppen die alte, aus Kopfsteinpflaster bestehende Straße, auf der noch heute eine altertümliche Postkutsche verkehrt, benutzt.

Weiteres Grupppenbild am Nufenenpass (2.478 m)
Tags darauf war ein Ruhetag vorgesehen, der uns allen letztendlich gut bekam. Das Wetter am Ruhetag und am darauffolgenden Tag, der geplanten Königsetappe, verhieß nichts Gutes. Den Ruhetag verbrachten wir nach einer kurzen Busfahrt in Luzern am Vierwaldstättersee ( Karte). Dort regnete es jedoch wie aus Kübeln, sodass uns nichts anderes übrig blieb als die in den letzten Tagen verlorene Flüssigkeit und Kalorien wieder entsprechend aufzufüllen. Eine geplante Schifffahrt über den See fiel buchstäblich ins Wasser. Zwei unserer Truppe ließen es sich jedoch nicht nehmen auch am Ruhetag ein paar Kilometer und Höhenmeter zu machen. Sie fuhren auf den 2.046 m hohen Oberalppass ( Karte), dessen Einstieg direkt neben unserem Hotel begann.

Ruhetag in Luzern
Fünf Unentwegte starteten dann, trotz schlechter Wettervorhersage, auf Grund eigenen Wunschglaubens aufgestellter Theorien zur Königsetappe. Diese führt zunächst in zügiger Fahrt von der Nordseite auf den St. Gotthardpass (2.109 m Karte). Auf der Abfahrt, unmittelbar vor Airolo im Tessin, fing es an zu regnen. Von dort aus fuhren die Fünf trotz massiven Dauerschüttens in das 38 km entfernte Biasca ( Karte), um von dort mit zwei kurzen Pausen auf den 1.972 m hohen Lukmanierpass ( Karte) zu gelangen. Diese Auffahrt war mit 1.641 m der größte zu bewältigende Höhenunterschied der Touren. Oben auf dem Pass war es lediglich wenige Grad warm, der gefallene Neuschnee fast zum Greifen nahe. Von dort aus folgte eine trotz der widrigen Bedingungen schnelle Abfahrt bis Disentis ( Karte). Nach Kaffee und Gulaschsuppe wurde es den Fünf trotz des etwas nachlassenden Regens wieder mächtig warm. So stand noch die Auffahrt auf den Oberalppass (2.046 m Karte) mit der abschließenden rasenden Abfahrt nach Andermatt bevor. Auch dieses Teilstück wurde bei starken Regen und extremen Straßenbedingungen ohne Komplikationen gemeistert. Völlig durchnässt jedoch glücklich freuten sich die Fünf auf die ausgiebige, warme Dusche. Von den restlichen Teilnehmern wurden ebenfalls Rad-, oder Wandertouren unternommen. Trocken blieb an diesem Tag niemand.

Radtour in der Waschanlage
Auch der Abreisetag sollte als Etappe genutzt werden. Der Tag stellte sich jedoch nicht wirklich freundlich vor. Nebel, Kälte und nasse Straßen. Klar war jedoch, dass das Wetter mit fortschreitender Tageszeit immer besser werden würde, so zumindest der Wetterbericht. Da es zumindest von oben trocken war fuhren elf Radler, zum Teil dick verpackt, zunächst talwärts bis kurz vor Altdorf. Von dort aus mussten sie auf einer Strecke von 25,4 km eine Höhendifferenz von1.491 m bewältigen, bevor sie den Klausenpass (1.948 m Karte) erreicht hatten. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich deutlich gebessert. Zwischen den Wolken kam immer häufiger und vor allem auch für längere Zeit die Sonne hervor. Nach einer über 40 km langen Abfahrt traf die Gruppe in Weesen am Walensee ( Karte) ein, wo der Bus mit dem Rest bereits wartete. Von dort aus brachen wir dann zur Heimfahrt nach Bartholomä auf.

Nach dem letzten Pass
Im Nachhinein betrachtet, so der Tenor der Teilnehmer, war jeder mit dem Geleisteten mehr als zufrieden. Dies bezieht sich nicht nur auf das Radfahren, sondern auch auf die bleibenden Eindrücke der atemberaubenden Bergwelt mit all ihren Facetten, der nahezu unmöglich verlaufenden Bahnlinien im Hochgebirge mit vielen großartigen Bauwerken sowie der äußerst präzise durchgeführte Postbusverkehr. Auch kulturell hatte die Sommerausfahrt einiges zu bieten. So befanden wir uns beim Mittagessen/Kaffee am Vierwaldstättersee quasi in der Wiege der Schweiz. Auf der Rütliwiese wurde der weltweit bekannt Rütlischwur von Vertretern aus drei Kantonen geleistet. Am 1. August, dem Nationalfeiertag der Eidgenossen, konnten wir in Andermatt miterleben, wie und vor allem was die Schweizer unter Nationalstolz verstehen. Neben Alphornbläsern und Fahnenschwingern wurde von den Gästen der Veranstaltung, begleitet von der örtlichen Musikkapelle, die Nationalhymne gesungen.

Höhenprofile


2. Tag: Susten - Grimsel - Furka


3. Tag: Furka - Nufenen - Gotthard


5. Tag: Gotthard - Lukmanier - Oberalp


6. Tag: Klausen
Profile erstellt mit: dem Tourenplaner von QuälDich.de

Karte

Geplante Touren (ca. 500 km, ca. 12.000 Höhenmeter)

1. Tag: Donnerstag, 30.07.2009, 6:00 Uhr bei Siggi:
Anreise
Fahrt mit dem Bus nach Andermatt
Einrollen von unserem Standquartier in Andermatt (1.447 m)
2. Tag: Freitag, 31.07.2009, 8:00 Uhr:
3 Pässe (ca. 120 km, ca. 3.600 Höhenmeter)
1. Pass: Susten 2.224 m – 2. Pass: Grimsel 2.165 m – 3. Pass: Furka 2.431 m
3. Tag: Samstag, 01.08.2009, 8:00 Uhr:
3 Pässe (ca. 105 km, ca. 3.200 Höhenmeter)
1. Pass: Furka 2.431 m – 2. Pass: Nufenen 2.478 m – 3. Pass: Gotthard 2.109 m
4. Tag: Sonntag, 02.08.2009:
Ruhetag
5. Tag: Montag, 03.08.2009, 8:00 Uhr:
3 Pässe (ca. 155 km, ca. 3.500 Höhenmeter)
1. Pass: Gotthard 2.109 m – 2. Pass: Lukmanier 1.916 m – 3. Pass: Oberalp 2.044 m
6. Tag: Dienstag, 04.08.2009, 8:00 Uhr:
1 Pass und/oder Heimfahrt (ca. 110 km, ca. 1.700 Höhenmeter)
1. Pass: Klausen 1.948 m oder Abfahrt nach Weesen am Walensee zum Räder verladen und Mittagessen
Heimfahrt
Kleiderordnung:
30.07.2009: Freie Auswahl
31.07.2009: Vereinstrikot 2008
01.08.2009: Alb-Extrem 2009
02.08.2009: Leger
03.08.2009: Vereinstrikot 2002
04.08.2009: Freie Auswahl
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