Seit 1995, dem Jahr der Vereinsgründung, starten die Radsportfreunde zu Beginn der Sommerferien zu einer mehrtägigen Etappenfahrt. In diesem Jahr hatten sich die Verantwortlichen den Bayerischen Wald als Ziel ausgewählt. Sportlicher Höhepunkt der Ausfahrt sollte für die RSFler die Teilnahme am Arbermarathon werden.

Bereits am Freitag machten sich neun Radsportfreunde auf den Weg, um mit dem Rad Regensburg anzusteuern. Nach einer Übernachtung in Eichstätt war das Altmühltal mit seinen herrlichen Radwegen ein Genuss der besonderen Art. Gemeinsam mit den im Bus angereisten Radlern rollte das nun 21-köpfige Peloton nach Regensburg ein. Dort wurde erstmals die Atmosphäre am Dultplatz, dem Start- und Zielraum für den Arbermarathon eingesogen. Das Gedränge auf dem riesigen Regensburger Festplatz ließ erahnen, was dann am Sonntagmorgen auf die Starter warten sollte.

Der Arbermarathon hat sich in den letzten Jahren zu einer Kultveranstaltung für den Hobbyradsport entwickelt und wurde in diesem Jahr zum 29. Mal ausgetragen. Im Angebot sind Strecken über 250km, 170km und 125km mit 3300 Höhenmetern, 2200 Hm und 1100 Hm. Für Alb-Extrem erfahrene Radler sind das keine Daten, die Furcht einflößen. Allerdings machten die Hitze mit Nachmittagswerten über 40 Grad und die hohen Ozonwerte den Radlern mehr zu schaffen, als sie erwartet hatten. Viele reduzierten schon am Start ihre gewählte Strecke und lagen damit goldrichtig. Als um 6 Uhr der Skilangläufer Peter Schlickenrieder den Startschuss gab, schickte er ca. 1.200 Radler auf die Königsetappe über 250 km. Die restlichen 5.300 Radler hatten kürzere Strecken gewählt und wurden in zwei weiteren Startblöcken von Walter Röhrl und Rudolf Scharping auf die Reise geschickt.

Ein riesiges Polizeiaufgebot, Feuerwehrleute und ehrenamtliche Helfer sicherten Straßen und Kreuzungen, wie das nur bei Profirennen üblich ist. Auch die Streckenführung ließ keine Wünsche offen: Immer wieder wurden Höhen erreicht, von denen die Aussicht zu den Gipfeln des Bayerischen Waldes schöner nicht sein kann. Mit gedrosseltem Tempo und genügend Trinkpausen bewältigten alle RSFler die ersten zwei Drittel ihrer gewählten Strecken. Was sich danach abspielte, war ein einziger Kampf gegen die Gluthitze. Viele Radler legten immer häufiger Pausen ein und suchten schattige Plätze. Übelkeit und Krämpfe waren die Folge des großen Flüssigkeitsverlustes. Davon betroffen waren auch zwei gut trainierte Bartholomäer Radler, die sich kurzfristig in ärztliche Behandlung begeben mussten. Alle anderen RSFler trafen rechtzeitig, aber mehr oder weniger durch die Hitze gebeutelt im Ziel in Regensburg ein.

Der folgende Tag diente der aktiven Regeneration auf dem Rad, die nach einem deutlichen Temperatursturz alle Wehwehchen heilte. Am Dienstag stiegen alle wieder aufs Rad, um von Grafenau über Finsterau in den tschechischen Nationalpark Sumava zu radeln. Durch naturbelassene Landschaften führte die Runde wieder zurück nach Bayerisch Eisenstein in den Naturpark Bayerischer Wald. Am Fuß des Arber folgte das RSF-Team der Glasstraße zurück zum Hotel nach Rosenau.

Vor der Heimfahrt ließen sich die Bartholomäer Radsportler auf dem nahe gelegenen Baumwipfelpfad die Vorzüge eines Naturparks erklären.

Um viele Erfahrungen und Eindrücke reicher brachte der Bus alle Teilnehmer wieder wohlbehalten zurück ans Bartholomäer „Bänkle“, wo sich Klaus Maier im Namen der Gruppe beim RSF-Vorsitzenden Erich Krieg für die hervorragende Organisation der Sommerausfahrt bedankte.