238 Kilometer, 5.500 Höhenmeter an einem Tag mit dem Fahrrad - wen das nicht abschreckt, der fürchtet sich vor nichts mehr. Schon bei der Anmeldung im Februar brach
nach 20 Minuten der Server des Organisationsteams zusammen, weil eine wahre Flut von Online-Anmeldungen über die Computer hereinbrach. Trotzdem gelang es 23 Radlern
der Radsportfreunde Bartholomä einen Startplatz zu ergattern. Weitere Hobbyradler aus dem Gmünder Raum hatten sich den Bartholomäern angeschlossen, um mit ihnen den
härtesten Tag des Jahres 2004 zu erleben.
Die wichtigste Frage vor dem Start lautet immer wieder: Wie wird das Wetter? Die Prognosen lösten wenig Begeisterung aus, weil schon am Vormittag gewittrige Schauer
angekündigt waren. Wie ein Wunder wurden alle regenträchtigen Wolken um die Marathonstrecke gelenkt. Nur jene Starter, die nach 19 Uhr im Ziel ankamen, mussten auf
den letzten Kilometern einen heftigen Regenguss über sich ergehen lassen. Abgesehen davon waren die äußeren Bedingungen(Temperaturen, Wind, Straßenbelag) nahezu
ideal. Besonders angenehm für die Radsportler ist, dass die meisten Straßen für den PKW-Verkehr gesperrt sind.
Kurz vor 7 Uhr ließen die Starter unter Anfeuerung von Hunderten Zuschauern über 3.000 quälbereite Hobbyradler und Exprofis auf die Strecke. Nach gut zwei Stunden
hatten die meisten die erste Labestation auf dem Kühtai (2.030 m) erreicht. Schnell werden Getränke nachgefüllt und verbrauchte Energie mit kalorienreicher Nahrung
ersetzt. Eine 30 Kilometer lange Abfahrt durch das Sellraintal führt das Peloton durch die Olympiastadt Innsbruck. Von der eher harmlosen Sorte erscheint die alte
Brennerpassstraße zur nächsten Verpflegungsstation auf dem Brenner (1.377 m). Jetzt ist zwar die Hälfte der Strecke absolviert, aber nur ein Drittel der Höhenmeter.
Wer jetzt schon zu viele Körner verschossen hat, spürt am Jaufenpass (2.085 m), dass die Taktik nicht klug gewählt war. Nach der Abfahrt nach St. Leonhard im
Passeiertal stellt sich wie eine Wand das Timmelsjoch (2.507 m) vor den Radlern auf: 30 Kilometer nur bergauf mit wechselnden, teils heftigen Steigungen, dabei
1.770 Meter Anstieg. Jetzt kämpfen viele um jeden Höhenmeter und versuchen, sich vor dem Besenwagen zu retten, der alle, die das Zeitlimit überschreiten, gnadenlos
einsammelt und nach Sölden zurück bringt. Nur wenige sitzen noch locker und entspannt auf ihrem Drahtesel. Wenn dann die Grenzstation auf Passhöhe erreicht ist,
gewinnen Freude und Erleichterung gegen Erschöpfung und Müdigkeit. Daran kann auch der letzte kurze Anstieg vor der Mautstelle nichts mehr ändern
Im Ziel in Sölden warten viele Freunde und Zuschauer, die allen Teilnehmern einen begeisterten Empfang bereiten. Als Lohn winken Anerkennung von allen Seiten und ein
Radtrikot, das mit den Daten dieses einmaligen Radsportereignisses versehen ist.
Leider kamen nicht alle gemeldeten Bartholomäer Radsportfreunde in den Genuss der Zieleinfahrt. Verletzungen im Vorfeld des Marathons ließen eine Teilnahme nicht zu.
Außerdem stürzte Hubert Bundschu bereits nach 30 Kilometern so schwer, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Ihm wünschen wir gute Besserung.
Folgende RSF-Mitglieder waren am Start:
Kerstin Bühr, Kerstin Wendler, Karl "Max" Drometer, Bernd Günther, Wolfgang Klein, Fritz Krauss,
Erich Krieg, Marcus Linzmeier, Jürgen Maier, Klaus Niederberger, Armin Pahl, Wolfgang Schick, Franz Springer,
Achim Staudenmaier, Peter Staudenmaier, Christian Stig, Ralf Wamsler, Peter Wasgien, Joachim Weikert und Uli Zimmermann.
Unterstützt wurden die Bartholomäer von Wynfrith Egetemeyr (Rainau), Josef Glaser (Hüttlingen), Michael Hägele (Backnang), Jens Heilig (Rechberg),
Alexander Hieber, Reinhold Isele (Durlangen), Armin Käser (Lorch), Marc Schickl (Zimmern), Karl Stock (Donzdorf),
Marion und Joachim Bader (Oberkochen), Franz Balog (Aalen) sowie fünf "Südschweden" aus der Region Osnabrück.
Ötztaler
Der Ötztaler Radmarathon startet üblicherweise am letzten Sonntag im August in Sölden und führt über Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch wieder zurück ins Ötztal.
Ötztaler Radmarathon am Sonntag, 29. August 2004
Traum vom Ötztalradmarathon wahr gemacht – Bartholomäer Radler überwinden 4 Pässe mit Bravour
Gruppe am Bus
Zielfotos
238 Kilometer 5.500 Höhenmeter
Startnr. | Name | Zeit | Platz |
510 | Karin Wasgien | 5:22.37,2 | 203. |
867 | Marc Schickl | 08:30:43 | 164./92. |
2575 | Bernd Günther | 09:19:35 | 425./213. |
869 | Michael Hägele | 09:24:56 | 472./207. |
1275 | Joachim Bader | 09:40:26 | 621./328. |
2561 | Heiko Nordmann | 09:43:36 | 651./259. |
1174 | Ralf Wamsler | 09:49:26 | 706./280. |
797 | Wynfrith Egetemeyer | 10:11:51 | 953./56. |
2580 | Armin Pahl | 10:31:15 | 1152./73. |
1888 | Peter Wasgien | 10:38:11 | 1240./698. |
2943 | Joachim Weikert | 10:45:40 | 1334./747. |
2560 | Ulrich Meyer | 10:46:55 | 1350./759. |
2562 | Ralf Kretschmar | 10:47:29 | 1353./762. |
2172 | Wolfgang Schick | 11:02:52 | 1535./495. |
1843 | Reinhold Isele | 11:03:37 | 1543./109. |
2573 | Kerstin Bühr | 11:06:36 | 1568./13. |
878 | Jens Heilig | 11:06:45 | 1574./506. |
2732 | Jürgen Maier | 11:14:06 | 1644./949. |
2585 | Ulrich Zimmermann | 11:14:37 | 1648./124. |
2578 | Erich Krieg | 11:23:11 | 1749./138. |
2576 | Alexander Hieber | 11:24:19 | 1763./1019. |
1302 | Armin Käser | 11:26:36 | 1786./1032. |
2584 | Kerstin Wendler | 11:38:24 | 1908./25. |
1840 | Peter Staudenmaier | 11:44:58 | 1986./1150. |
1141 | Klaus Niederberger | 11:55:24 | 2096./1220. |
829 | Achim Staudenmaier | 11:56:22 | 2100./1223. |
2572 | Franz Balog | 12:05:06 | 2176./1264. |
2583 | Karl Stock | 12:09:33 | 2205./205. |
2171 | Marcus Linzmeier | 12:16:19 | 2260./643. |
2574 | Karl "Max" Drometer | 12:32:04 | 2363./31. |
2563 | Andreas Kirchner | 12:33:27 | 2375./1369. |
2733 | Josef Glaser | 12:51:53 | 2477./258. |
2066 | Friedel Meyer | 13:14:36 | 2553./270. |
2582 | Christian Stig | 13:14:55 | 2559./702. |
1276 | Marion Bader | 13:34:39 | 2512./50. |
Der Sieger, Mirko Puglioli aus Italien kam mit einem Schnitt von 34,17 km/h nach 06:54:23 ins Ziel.
Die Vereinsleitung gratuliert allen Teilnehmern zu dieser großartigen Leistung und wünscht allen Verletzten gute Genesung!
Die Vereinsleitung gratuliert allen Teilnehmern zu dieser großartigen Leistung und wünscht allen Verletzten gute Genesung!
geschrieben am 31.08.2004
Bilder
Der Startschuss ist erfolgt
Die Begleitfahrzeuge
Das Kühtai ist geschafft
Mittagspause am Brenner
RSF Bartholomä erhielt Unterstützung durch "Die Südschweden"