Von Ostermontag bis zum folgenden Samstag schlugen über 40 Radsportfreunde in der wärmsten Region Deutschlands ihr Trainingslager auf: Bad Bellingen im Markgräfler Land war zum zweiten Mal hintereinander erste Wahl für die Bartholomäer Radler. Obwohl die Vegetation zwar deutlich weiter als auf der Ostalb war, hatte der Frühling auch im Markgräfler Land noch nicht ganz Einzug gehalten. Zudem lag auf den oberen Höhen des Schwarzwaldes und der Vogesen noch reichlich Schnee.

Der Wettergott meinte es gut und so konnte stets auf trockenen Straßen und bei angenehmen Temperaturen geradelt werden. Es war teilweise sogar möglich, in kurzer Radkleidung zu fahren. Auch die Neulinge mussten anerkennen, dass das Rheintal im südlichen Baden-Württemberg alles zu bieten hat, was ein Radfahrerherz höher schlagen lässt.

Nach relativ kurzer Anreise am Ostermontag war es möglich, bereits um 13.00 Uhr auf dem Fahrrad zu sitzen und in unterschiedlichen Gruppen die Gegend rund um Bad Bellingen zu erkunden. In den folgenden Tagen wurde in Gruppen unterschiedlicher Leistungsstärke im Vorfeld ausgearbeitete Tagesetappen in Angriff genommen. Bedingt durch die günstige Lage von Bad Bellingen konnte für jeden Anspruch etwas gefunden werden. So gab es neben flachen Rolleretappen im Rheintal kleinere Klettertouren in die Weinberge, bis hin zu richtigen Klettertouren mit einer Höhendifferenz von bis zu 1.000 Höhenmetern je Anstieg. Auf den Etappen wurden Ortschaften wie Badenweiler, Kandern, Staufen, Bad Säckingen, Basel, Bad Krotzingen, Breisach, Endingen, Riegel, Ihringen, Waldkirch, Obernai, Eguisheim und Mulhouse/Frankreich angefahren. Mit dem Kandel, Schauinsland, Blauen, Kreuzweg, Wiedener Eck, Mont Sainte Odile und dem Col de Firstplan in den Vogesen wurden zudem auch einige der höchsten Erhebungen in der Region erklommen. Auch der nahegelegene Kaiserstuhl, mit dem Texas- und Vogelsangpass war Ziel einzelner Etappen.

Bei allen Touren luden Biergärten und Straßencafes links und rechts des Rheins zum Auffüllen der Speicher ein. Besonders angetan waren die Radler von dem Ort Staufen im Münstertal, das durch sehr viele Risse in mehreren Gebäuden in den Medien bekannt wurde. Trotz dieser Risse bietet sich dem Besucher ein sehenswertes Stadtbild. Auf französischer Seite stach besonders der Weinort Eguisheim heraus, der gespickt mit Fachwerk und schmalen Gässchen sehr viel Atmosphäre verbreitet.

Auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz. So war es, auch durch die familiäre Art der Hotelführung möglich, nach dem Abendessen sitzen zu bleiben und Neuigkeiten und Erfahrungen innerhalb der Teilnehmer auszutauschen. Ein Abend wurde in einer rustikalen Straußenwirtschaft verbracht.

Trotz tollem Wetter und fabelhafter Touren stand das diesjährige Frühjahrstrainingslager unter einem ungünstigen Stern. Neben kleineren technischen Defekten und belanglosen Stürzen trugen zwei Radler doch schwerere Verletzungen davon. Ihnen wünschen wir auf diesem Weg schnelle und vollständige Genesung.