In der Karwoche hatten die Radsportfreunde nach siebenjähriger Pause ihr Frühjahrstrainingslager wieder einmal an der italienischen Adriaküste, in Cesenatico Valverde, aufgeschlagen. Alle Beteiligten waren nach dem langen, schneereichen und kalten Winter richtig heiß, endlich bei frühsommerlichen Temperaturen in entsprechender Radlerkleidung ihrem Hobby nachgehen zu können. Das war leider ein Fall von „Denkste“. An allen Tagen war Winterkleidung und Regenschutz angesagt.
Denn auch auf der südlichen Seite der Alpen war das kalte Wetter Gesprächsthema Nummer eins. Deshalb war das Beobachten der Wettervorhersagen das Hauptgeschäft der Organisatoren. Trotzdem konnte an 5 von 6 Trainingstagen geradelt werden, wobei die Radler nur an einem Nachmittag auf der Rückfahrt zum Hotel richtig eingeseift wurden.
Die Gruppe um die Radsportfreunde Bartholomä umfasste 24 Teilnehmer. Mit von der Partie waren mehrere befreundete Radler der Windschattenflitzer aus Aalen.
Am ersten Trainingstag stand Einrollen auf dem Programm. Während in den vergangenen Jahren viele Radler zum Beginn des Trainingslagers nahezu 1.000 Trainingskilometer in den Beinen hatten, fingen viele wetterbedingt bei Null an. Folglich wurde mit moderatem Tempo und ohne nennenswerte Berge Grundlage trainiert.
Nach einem kompletten Regentag, der für Shopping und einem Besuch in einem romagnolischen Weingut genutzt wurde, trauten sich die in zwei Leistungsgruppen eingeteilten Radler schon auf die Höhenstraße zwischen Cattolica und Pesaro. Das trübe Wetter und der nachmittägliche Regen verhinderten den vollen Genuss auf dieser traumhaften Panoramastraße.
An den folgenden Tagen hatte der Wettergott ein Einsehen: Es blieb zwar für italienische Verhältnisse recht frisch, doch der Himmel hielt seine Schleusen geschlossen. Die Etappen an den weiteren Tagen führten ins küstennahe, jedoch recht bergige Hinterland. Auf verkehrsarmen Straßen und durch verschlafene Dörfer wurden nun auch sanfte Anstiege bewältigt.
Highlight der Trainingswoche war eine gemeinsame Radtour mit den befreundeten Radlern der Bartholomäer Partnergemeinde Casola Valsenio. Ziel der Tour war der Zwergenstaat San Marino. Um ins majestätisch aus der umgebenden Landschaft ragende historische Zentrum zu gelangen, mussten zum ersten Mal Schweißtropfen vergossen werden. Problemlos hatten sich die italienischen Freunde in die Bartholomäer Gruppe intergriert und zeigten bei der Bergwertung, dass sie würdige Nachfolger ihres Landsmanns Marco Pantani sind. Beim gemeinsamen Mittagessen wurden Erfahrungen und Erinnerungen an eine nunmehr zehnjährige Freundschaft ausgetauscht. Die Konversation wurde wesentlich erleichtert, da Bettina Ritz als Dolmetscherin und Initiatorin der Begegnung wieder einmal eine große Hilfe war. Auch Giorgio Sagrini, der Vorsitzende des Partnerschaftsverein auf italienischer Seite, ließ es sich nicht nehmen, die Bartholomäer in ihrem Trainingslager zu besuchen.
Auf der Heimfahrt bedankte sich RSF-Vorsitzender Erich Krieg bei den Gruppenführern für ihre tolle Vorbereitung und Leitung der Touren. Dank disziplinierter Fahrweise aller Beteiligter blieb auch diese Veranstaltung unfall- und verletzungsfrei. Für den weiteren Verlauf der Saison wünschte der Vereinschef einfach nur besseres Wetter als bisher. Im Namen der Teilnehmer zeigte sich Klaus Maier voll zufrieden mit der Auswahl der Region an der Adriaküste als Trainingsgebiet sowie dem bewährten Hotel Savoia und lobte die Gesamtorganisation durch den RSF-Vorsitzenden Erich Krieg.